Johann Klaj – Landschaft


Hellglänzendes Silber! mit welchem sich gatten
Der astigen Linden weitstreifige Schatten!
Deine sanftkühlend-geruhige Lust
Ist jedem bewußt.

Wie sollten kunstahmende Pinsel bemalen
Die Blätter, die schirmen vor brennenden Strahlen?
Keiner der Stämme, so gründlich beziert,
Die Ordnung verführt.

Es lispeln und wispeln die schlüpfrigen Brunnen,
Von ihnen ist diese Begrünung gerunnen.
Sie schauren, betrauren und fürchten bereit
Die schneeichte Zeit.


(* 1616 in Meißen | † 16.02.1656 in Kitzingen )